Tuningbegeisterte Ex-Schüler
24.08.2011 | FAHRSCHUL-NEWSHallo zusammen,
letzte Woche haben wir mal wieder unseren monatlichen Newsletter rausgeschickt. Es ging diesmal um das Thema Tuning.
Er wurde inzwischen an über 1000 Empfänger versendet. Meistens bekommen wir kein Feedback dazu, deswegen freuen wir uns natürlich umso mehr, wenn es ein Feedback gibt und dazu noch ein so positives Feedback.
Ich habe um die Erlaubnis gebeten es hier veröffentlichen zu dürfen und diese auch prompt bekommen - Vielen Dank, Jens.
Der Newsletter ist natürlich hier nachzulesen. Ihr findet ihn auch unter "Aktuelles".
Also, das sagen unsere Schüler zu unseren Newslettern:
Hallo Zusammen,
auch wenn ich längst mit meinen Führerscheinen fertig bin (A+B),
finde ich es immer wieder toll, von Euch informiert zu werden
und lese immer wieder gerne die Newsletter.
Ich finde es total Klasse, dass ihr nun auch über Tuning berichtet.
Vor 13 Jahren war Tuning quasi ein Tabu Thema in meiner damaligen
Fahrschule und wenn es Thema war, dann immer nur als was böses.
Falls ihr mal ein „Vorführ“ Objekt für gutes, rechtlich einwandfreies
Tuning braucht, ich stell meinen MINI JCW gerne zur Verfügung und
erkläre auch welche Teile Tuning sind. Sowohl Optik (Aerodynamik
Packet) als auch Leistung.
Einen Motor auf 211 PS zu bringen ist das eine. Aber natürlich müssen
auch Bremsen, Reifen, Software und Fahrwerk mitspielen. Gerade
die Mehrleistung verändert auch die Fahrweise (ob man will oder nicht).
Natürlich macht es Spaß mal den einen oder anderen an der Ampel
„ab zu ziehen“ oder mit 250km/h nen Mercedes SLK auf der „Autobahn
zu verblasen“. Aber Vorsicht muss trotzdem geboten sein und die
„Leistungsspielchen“ sollte man nur da machen wo es erlaubt ist und
man niemanden anderen gefährdet.
Und wenn man ehrlich ist: Mit nem hoch motorisierten Auto ein
schwächeres „abzuziehen“ ist keine Kunst und schon gar nicht
fahrerisches Können. Es ist mehr die Leistung des Fahrzeuges als
die eigene.
Gerade bei Optischen Dingen kommen häufig neue Probleme auf
einen zu. Ist der Wagen zu tief oder die Schürze niedrig, setzt man
schon mal auf, was ziemlich uncool ist, aber auch teuer werden kann.
Die Hersteller haben sich bei den meisten Sachen schon was dabei
gedacht.
Was viele Vergessen: Tuning kostet Geld. Und zwar nicht nur bei der
Anschaffung und Installation sondern vor allem nachher.
Gerade mehr Leistung, die man ja auch ausnutzen will, verursacht schlicht
und einfach mehr Verschleiß und damit Mehrkosten:
- Reifen (deutlich teurer als Standard, weil für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt)
- Bremsbelege (Bremsen werden bei hohen Geschwindigkeiten mehr belastet)
- Kupplung / Getriebe
- ggf. Fahrwerk / Stoßdämpfer
- und natürlich ein höherer Benzinverbrauch
- je nach Leistungssteigerung kann auch die Versicherung teurer werden
Alles in allem eine teure Angelegenheit. Trotzdem habe ich Spaß dran und wenn
man sein Auto als Hobby und nicht nur als Fortbewegungsmittel sieht, dann ist
das schon ok.
Hier noch meine Top 10 der No-Go Tunings:
1. Tieferlegung
Auf unseren Straßen vollkommen überflüssig und die Gefahr von Schäden
durch Aufsetzen einfach zu groß.
2. Verdunklung der Scheiben mit schwarzen Folien
Man nimmt sich im Dunklen die Sicht. Und weniger sehen ist einfach doof. Besser
getönte Scheiben einbauen.
3. Extrem Breite Reifen
Klar ist die Haftung besser. Wirkt sich aber negativ auf den Spritverbrauch (mehr Reibung)
aus. Außerdem sind Breite Reifen bei Regen nicht so gut und haben negative Wirkung auf
Endgeschwindigkeit und Beschleunigung. Außerdem kosten sie mehr. Breiter ja, extrem breit
nein.
4. Lauter Auspuff
Selbst der tollste Motorsportauspuff macht aus einem Golf keinen Porsche. Die Krachmacher
finde ich einfach nur lächerlich. Wenn Krach, dann auch mit der entsprechenden Leistung.
5. Baby on Board Aufkleber
Wer hat noch nicht so was gelesen wie „Kevin on Board“. Ich bevorzuge da eher den Aufkleber
„Kein Blag mit doofen Namen on Board“
6. Hello Kitty Style
Gibt es… warum eigentlich?
7. Kuscheltiere, Würfel und Duftbäume
Weg mit dem Unfug vom Innenspiegel. Behindert nur die Sicht, stinkt und in jeder Kurve donnert
einem was gegen die Rübe. Autofahrer sind Erwachsene und keine Kuscheltierbedürftige Kinder.
Außerdem: Wer sein Auto pflegt und ordentlich behandelt braucht auch keine Duftbäume
8. Unfertiges Tuning
Der Wagen ist blau, die Anbauteile unlackiert oder andersfarbig. Dann besser gar nicht. Sieht
scheiße aus und der Verdacht liegt nahe, dass das Geld ausgegangen ist… Uncool
9. Unseriöses Chip Tuning
Gibt es fast für jedes Fahrzeug. Aber deswegen muss es ja nicht gut sein. Immer bedenken:
a) mehr Leistung bedeutet auch Konsequenzen bei der Versicherung b) TÜV bzw. ABE notwendig
c) viele Hersteller verweigern die Garantie / Gewährleistung wenn Motorschäden wegen falschem
Chiptuning entstehen. Das wird dann richtig teuer. d) Bei erheblich mehr Leistung muss der Rest
(Bremsen, Fahrwerk, etc.) mit angepasst werden.
10. „Baumarkt“ Tuning
Für mich das schlimmste was es überhaupt zu sehen gibt. Eine gewisse Messe in Essen und ein
„Discounter“ in Bochum sind da meine Feindbilder. Wenn ich schon die Freaks sehe, die mit
Bauteilen vollgepackt rumlaufen und dann den Kram (der meistens kostengünstiger oder meiner
Meinung nach rechtlich fragwürdig ist) irgendwie bei einem „Bekannten“ dran montieren…
Abgesehen davon: Beim Tuning geht es doch darum, sein Auto zu individualisieren und eine eigene
Note einzubringen… Wenn aber alle VW und Opelfahrer sich bei den gleichen Institutionen eindecken,
dann sehen die Fahrzeuge doch wieder alle gleich aus… gleiche Schürze, gleiche LED Rückleuchten,etc.
Soweit so gut. Viel Spaß beim Tuning! Am besten sicher, dezent, individuell und auf einander abgestimmt.
Viele Grüße
Jens